Bei rund 350 Hunderassen und tausenden Mischlingsmöglichkeiten ist es schwierig, den Überblick zu behalten. Wir haben einen Frage-Leitfaden zusammengestellt, der Ihnen Hilfestellung bieten kann:
Warum möchten Sie einen Hund?
Die Frage ist zwar simpel, grenzt den Kreis der potenziellen Kandidaten aber schon ein:
Suchen Sie einen treuen und ausgeglichenen Familienhund? Dann kommen vielleicht Yorkshire Terrier oder Pudel in Frage.
Sind Sie Jäger und schätzen Sie einen aufgeweckten Begleiter? Wie wäre es mit einem Dackel, Deutsch Kurzhaar oder Weimaraner? Wobei einige Exemplare aus diesen Rassen nur für erfahrene Jagdhund-Halter zu empfehlen sind.
Möchten Sie regelmäßig Hundesport wie Agility betreiben? Border Collie, Australian Shepherd oder Shetland Sheepdog sind intelligente und geschickte Sportpartner, die gefordert werden möchten.
Welches Temperament wünschen Sie sich bei Ihrem Hund?
Wie wir Menschen auch, haben Hunde ganz unterschiedliche Charaktere – wobei die Rasse dabei eine große Rolle spielt. Natürlich möchte jeder Hund individuell gefordert werden, doch einige Hunderassen – wie etwa Hüte- oder Jagdhunde – haben in der Regel ein quirligeres Temperament als Hunderassen, die schon von Natur aus ruhiger und gemütlicher sind. Bevor Sie sich also für eine bestimmte Hunderasse entscheiden, informieren Sie sich vorab, welches Temperament ihr zukünftiger Begleiter mitbringt.
Wie viel Zeit haben Sie zur Verfügung?
Ein Hund hat Bedürfnisse, die Sie in Ihren Tagesablauf mit einplanen sollten. Denn einen Hund zu haben bedeutet nicht nur großes Glück, sondern auch einen Zeitaufwand, den man nicht unterschätzen sollte. Überlegen Sie sich daher, ob sie neben den täglichen Gassirunden auch Zeit für ausgedehntere Spaziergänge haben. Je nach Temperament und Rasse brauchen Vierbeiner auch die Auslastung von Hundesportarten oder regelmäßige geistige Forderung in Form von Suchspielen oder Fährtenarbeit.
Wie viel Platz haben Sie zur Verfügung?
Auch Ihre Wohnsituation spielt bei der Wahl der geeigneten Hunderasse eine wichtige Rolle: Natürlich schätzt jeder Vierbeiner einen großen Garten und viel Natur drumherum – doch Hunde mit einem großen Bewegungsdrang ganz besonders. Mops oder French Bulldog geben sich hingegen mit weniger zufrieden. Bedenken Sie auch, dass besonders bei großen Hunderassen das Treppensteigen im Junghundalter möglichst vermieden werden soll. Grundsätzlich gilt: Egal, ob Wohnung oder Haus – Ihr Hund sollte überall ein ruhiges Rückzugsplätzchen haben.
Haben Sie bereits Erfahrung mit Hunden?
Einige Hunderassen haben ein ruhiges Wesen, lassen sich relativ problemlos erziehen und verzeihen den einen oder anderen leichten Fehler – kurz: Sie sind typische „Anfängerhunde“. Zu dieser Kategorie zählen unter anderem Malteser oder Mops. Andere Rassen – wie etwa Dalmatiner, Siberian Husky oder generell Hüte- und Jagdhunde - sollten nur in erfahrene Hände abgegeben werden. Dann gibt es natürlich noch die sogenannten Listenhunde, die nur unter bestimmten Auflagen vergeben werden dürfen und für die ein Hundeführerschein nötig ist – dazu gehören unter anderem Bullterrier und American Staffordshire Terrier. Falls Sie sich für einen sogenannten Listenhund interessieren, informieren Sie sich bitte unbedingt im Vorfeld darüber, welche gesetzlichen Vorgaben es an Ihrem Wohnsitz gibt, da sich die Regeln in den einzelnen Ländern und teilweise sogar auch in den Bundesländern unterscheiden.
Wohin mit dem Hund während Ihrer Abwesenheit?
Bevor Sie sich für einen Hund entscheiden, sollten Sie sich Ihren Tagesablauf genau anschauen: Was macht Ihr Hund, wenn Sie bei der Arbeit sind? Darf er mit Ihnen ins Büro oder muss er womöglich alleine zu Hause bleiben? Denken Sie dabei bitte auch an zukünftige Urlaube, die Sie ohne Ihren Hund verbringen. Wenn alle Fragen beantwortet sind und Vorbereitungen getroffen wurden, fällt die Trennung auf Zeit leichter ?
Möchten Sie einen jungen oder einen älteren Hund?
Jedes Alter hat seine Vor- und Nachteile: Welpen sind natürlich sehr niedlich und es ist schön den jungen Hund aufwachsen zu sehen und ihn ein ganzes Hundeleben lang zu begleiten. Aber für die Erziehung eines Welpen braucht es auch Zeit und eine ordentliche Portion Geduld. Ältere Hunde sind hingegen in der Regel schon besser erzogen, allerdings können sie auch mögliche „Altlasten“ mit sich bringen. Wer Senioren ein neues Zuhause bieten möchte, sollte sich darauf einstellen, dass auch die Altersgruppe der Golden Ager besondere Bedürfnisse hat.
Soll es ein Hund vom Züchter sein oder lieber aus dem Tierheim?
Bei einem Züchter haben Sie die Möglichkeit, Ihren zukünftigen Fellfreund und die Mutter der Welpen ausgiebig kennenzulernen. Sie können in der Regel sicher gehen, dass der junge Hund gut sozialisiert wurde. Bei Fragen steht Ihnen ein seriöser Züchter immer gerne zur Seite. Das alles hat aber natürlich auch seinen Preis: Ein Rassehund vom Züchter kostet rund 800 Euro aufwärts.
Wenn Sie sich für einen Tierheimhund entscheiden, geben Sie einem Vierbeiner, der es in seinem bisherigen Leben vielleicht nicht ganz so leicht hatte, ein neues und sicheres Zuhause. Bedenken Sie dabei aber auch bitte, dass der Hund aufgrund schlechter Erfahrungen möglicherweise Ängste oder Aggressionen entwickelt hat, die es mit viel Geduld zu behandeln gilt.
Haben Sie noch weitere Fragen? Diese Blogposts zum Weiterlesen können helfen:
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Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund einen tollen Start in ein gemeinsames Leben!